
Tipps für Hochzeitsfotografen
Tipps für Hochzeitsfotografen – Teil 9: Struktur
Gib dem Tag eine Struktur
Was hat der so kreative Beruf eines Fotografen oder einer Fotografin mit dem trockenen Wort Struktur zu tun? Darum geht es in diesem kleinen Blogbeitrag.
Gerade wenn du ganztägige Hochzeitsreportagen fotografierst, ist es sinnvoll, dem Tag eine Struktur zu geben. Du wirst jetzt vielleicht denken: Der Tag hat doch eh eine Struktur. Es gibt das Getting-ready, den Empfang, die Trauung, die Feier … Das stimmt natürlich, aber jede Geschichte lebt von den Details. Die Zeremonie ist eine Art Rahmen, sie liefert das Grundgerüst. Doch wenn du nicht nur schöne Fotos machen, sondern auch eine Geschichte erzählen willst, solltest du gut vorbereitet in den Tag starten, um auch den Kontext und die vielen kleinen Geschehnisse dazwischen festhalten zu können.

Wenn du gänzlich ohne Struktur in den Tag gehst, werden natürlich auch schöne Bilder herauskommen, aber das Ergebnis bleibt eher dem Zufall überlassen. Natürlich kannst du, wenn du Routine hast, großartige Bilder für dein Brautpaar machen und Momente sammeln, du hast es aber nicht ganz in der Hand, welche Geschichte entsteht. Bist du außerdem nicht ganz auf der Höhe, kann überhaupt die Qualität der Bilder leiden. Hast du für dich aber eine Struktur, eine Art Routine festgelegt, dann werden deine Bilder besser werden, deine Leistung wird reproduzierbar und du kannst die Fotos später zu einer Geschichte zusammenfügen, der nichts fehlt.
Wir wissen beispielsweise, welche Bilder wir benötigen. Das sind zum einen natürlich Fotos vom Paar und allen Gästen, das sind auch Fotos der Zeremonie. Dazu gehören aber auch Bilder, die etwas über den räumlichen und zeitlichen Kontext verraten. Bilder, die etwas Persönliches über das Paar erzählen, die die Beziehungen zwischen den Gästen einfangen. Für uns persönlich sind die einzelnen Programmpunkte nicht so wichtig, der für uns wichtigere Rahmen ist der zeitliche. Das heißt, wir arbeiten nicht nur die Eckpunkte ab und machen während der restlichen Zeit Pause, sondern wir sind immer am Beobachten, am Fotografieren, um möglichst viele der Stimmungen am Hochzeitstag einzufangen. Zu ergründen, was die Essenz des Tages ist, ist für uns bedeutender, als einen Eckpunkt nach dem anderen abzuhaken.
Wenn du weißt, was du mit deinen Bildern willst, dann wirst du am Ende auch eine Geschichte erzählen.

Warum eine Reportagestruktur?
Eine Struktur oder Routine in der Hochzeitsfotografie zu haben, ist von Vorteil, das hat mehrere Gründe:
- Du bekommst eine runde Geschichte mit Anfang und Ende, wenn du schon beim Fotografieren versuchst, den Tag und alle Geschehnisse zu ordnen. Wenn du weißt, was du alles erzählen willst, dann nimmst du die Bilder gleich mit.
- Du hast eine Struktur, die die Basis für dein Handeln am Hochzeitstag darstellt. Das heißt auch, dass du (mit der Zeit) keine Shootinglisten mehr brauchst, um auch nichts zu vergessen. Eine Reportagestruktur bietet dir eine Art roten Faden, dem du folgen kannst.
- Du schaffst auch an Tagen eine gute Geschichte, an denen du aus welchen Gründen auch immer nicht ganz auf der Höhe bist oder an denen deine Kreativität zu wünschen übrig lässt.

Unser Tipp: Überlege dir, was für dich Hochzeitsfotografie ist und welche Bilder ein absolutes Must-have für dich und deine Paare sind. Versuche, diese Bilder für dich so zu ordnen, dass sie schon im Vorfeld eine Art Geschichte ergeben. So hast du am Hochzeitstag selbst einen Leitfaden im Hinterkopf und vergisst nichts. Zuletzt fällt es dir mit der Zeit immer leichter, die Bilder später zu einer Geschichte für das Paar zu ordnen, die man sich gut ansehen kann.